Angesichts der vielfachen Katastrophenfälle der letzten Jahrzehnte in renommierten kulturellen Einrichtungen (Dresden 2002, Weimar 2004, Köln 2009) aber auch der jüngsten Ereignisse an der Ahr 2021 stellt die Vorbereitung auf den Ernstfall (Feuer, Starkregen, Hochwasser etc.) sowie die Erstellung eines Notfall- und Alarmplanes für jede Einrichtung mit bedeutenden historischen Werken ein dringendes Desiderat dar. Dies gilt in gleicher Weise auch für das St. Nikolaus-Hospital/Cusanusstift in Bernkastel-Kues mit seinen zahlreichen wertvollen und einzigartigen Kunstschätzen (Handschriften, Urkunden, Archivalien, Gemälde etc.).
Um für einen entsprechenden Notfall im Hospital gewappnet zu sein, bedarf es eines individuell für die hiesigen Gegebenheiten ausgearbeiteten Rahmenplanes. Dieser wird im Projekt in Abstimmung mit den für die Liegenschaft Verantwortlichen und der örtlichen Feuerwehr von Bernkastel-Kues konzipiert. Er besteht aus einer Risikoanalyse, der Bestimmung von Vorsorgemaßnahmen, dem Erstellen eines Einsatzplanes und Handreichungen für die Nachbereitung eines Notfalls. Neben der Erstellung des Notfallrahmenplanes ist auch die Anschaffung von Notfallboxen (Materialien zur Bergung und Erstversorgung der Kulturgüter) sowie eine erste Schulung aller beteiligten Personen (Angestellte der Stiftung, Freiwillige) vorgesehen.
Nach Prüfung durch die Landesstelle Bestandserhaltung des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz wird die Entwicklung des Notfallrahmenplanes für das St. Nikolaus-Hospital/Cusanusstift im Rahmen des Landesförderprogramms Bestandserhaltung großzügig vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz gefördert.
Projektverantwortliche:
• Dr. Marco Brösch M.A. (LIS), Bibliothekar St. Nikolaus-Hospital
• Eva Bös MA, Restauratorin für Schriftgut, Buch und Graphik